Endodontologie – Computergestützte Wurzelkanalbehandlungen
Die Endodontologie beschäftigt sich mit dem Inneren des Zahnes, der so gennanten Pulpa und den mit ihr kommunizierenden Geweben.
Der gesunde Nerv (Pulpa) reagiert auf Irritationen mit einer lokalen Entzündung. Verläuft diese Entzündung irreversibel (Pulpitis) und der Zahnnerv stirbt ab (Pulpa-Nekrose), muss eine Wurzelbehandlung eingeleitet werden.
Die Wurzelbehandlung ist grundsätzlich der letzte Versuch einen Zahn zu erhalten, nachdem sich z.B. eine Karies sich bis zum Nerven vorgearbeitet hat.
Wenn das Loch bereits so tief ist, dass die Bakterien der Karies nah am Nerven sitzen und dieser infiziert ist (nicht zwingend schmerzhaft), so ist eine Wurzelbehandlung notwendig.
Vorankündigungen auf einen Nervschaden sind ein stechender Schmerz, meist ein kurz andauerndes „Ziehen“ welches reizabhängig lokal am Zahn auf Sensationen wie heiss/kalt/süss oder sauer auftritt.
Ein unbehandelter, erkrankter Zahnnerv könnte früher oder später eine eitrige Entzündung im Knochen an der Wurzelspitze hervorrufen (Abszeß) und starke Schmerzen verursachen. Ein Ausmaß über die Situation gibt zusätzlich zum klinischen Befund das Röntgenbild, welches die Strukturen der Wurzel des Zahnes darstellt.
Ziel der Wurzelbehandlung ist eine gründliche Reinigung des Wurzelkanalsystems, Desinfektion und bakteriendichter Verschluss aller Kanäle.
Durch die Verwendung eines computergestützten Wurzelkanalaufbereitungsmotor, Lupenbrille und absoluter Trockenlegung durch ein Spanngummi (Kofferdam), haben sich die Behandlungsmöglichkeiten und die Erfolgsaussichten für den wurzelbehandelten Zahn stark verbessert. Es kommen nur beste Instrumente und Materialien zur Anwendung, die sich in internationalen wissenschaftlichen Studien als Goldstandard bewiesen haben.
Durch moderne Behandlungstechniken kann der Erhalt bei unkomplizierten Wurzelkanälen auf etwa 80-90% geschätzt werden. Zur Stabilisierung von frakturgefährdeten, wurzelbehandelten Zähnen empfiehlt sich eine Teilkrone oder Krone. Die qualitativ hochwertige Wurzelbehandlung kommt einem gesunden Fundament des Zahnes gleich, auf den man Aufbau und Restauration in Form von Teilkrone/Krone „bauen“ kann, so dass dieser Zahn bei guter Pflege ein Leben lang halten kann.Wurzelbehandelte Zähne verfärben sich manchmal dunkel, was zu ästhetischen Defiziten führen kann. Dieser negative Effekt wird durch eine keramische, ästhetische Krone ausgeglichen. Sollte die Wurzelbehandlung sachgerecht durchgeführt worden sein, sich aber dennoch an der Wurzelspitze ein entzündlicher Prozess bildet, so kann hier als allerletzte Maßnahme eine Wurzelspitzenresektion in Betracht gezogen werden.
Allgemein gibt es als Alternativtherapie zur Wurzelbehandlung nur die Zahnentfernung und ggf. Versorgung der Lücke mit einem Implantat.
Was uns besonders macht
Bei längeren Beschwerden des Zahnes muss unter Umständen das desinfizierende Medikament über mehrere Wochen immer wieder ausgetauscht werden. Die Häufigkeit wie oft der Patient für einen Zahn zum Zahnarzt muss kann also leicht zwischen zwei und fünf Sitzungen betragen. Wir verwenden ausschließlich unbedenkliche, aldehydfreie Materialien und füllen den Wurzelkanal ohne kortisonhaltige Füllmaterialen ab.
Nicht alle Arbeitsschritte werden von den gesetzlichen Krankenkassen abgedeckt. So ist zum Beispiel die Desinfektion durch eine Spüllösung vor einigen Jahren aus dem Leistungskatalog der Kassen gestrichen worden. Ohne diese desinfizierenden Spülungen des Wurzelkanals ist der Erfolg der Wurzelbehandlung nahezu ausgeschlossen. Die Laserbehandlung ist ebenfalls keine Kassenleistung. Zusätzlich wird bei uns möglichst immer versucht den geöffneten Zahn durch einen Spanngummi (Kofferdam) vom Speichel (da bakterienhaltig) zu isolieren. Wir bearbeiten das Kanalsystem immer mit speziellen, computergesteuerten Motoren, die über eine elektronische Messung genau zeigen, wo im Kanal wir uns befinden. Damit werden unnötige Röntgenbilder erspart und die Strahlenbelastung auf den Körper gesenkt.
Beispiel der Revision einer alten Wurzelkanalbehandlung
Warum braucht mein Zahn eine (erneute) Wurzelkanalbehandlung?
Das Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist es, die Wurzelkanäle des Zahnes von Bakterien zu reinigen und durch eine dichte Wurzelfüllung deren Wiederbesiedelung zu verhindern. Falls allerdings Bakterien im Wurzelkanal-System verblieben sind, können sich diese wieder vermehren, wenn:
- Kanäle übersehen wurden
- Kanäle nicht auf ausreichender Länge oder Breite bearbeitet wurden
- aufgrund einer komplexen Kanalanatomie die Reinigungswirkung zu gering war
Ein weiterer Grund für eine erneute Infektion durch bakterielle Besiedelung des bereits gefüllten Kanalsystems kann auch eine Wurzelkanalfüllung sein, die dem Speichel mit seinen Bakterien ausgesetzt ist. Dies ist oft die Folge von Karies oder einer zu späten Versorgung mit einer definitiven Füllung oder stabilisierenden (Teil-) Krone.
Vor jedem Eingriff beraten wir Sie ausführlich über alle Einzelheiten der Behandlung, Alternativen und beantworten gerne jederzeit ausführlich all Ihre Fragen!
Fragen Sie uns gerne!